Drei Fragen an ... Peter Bitsch
Heute treffe ich ihn im leergeräumten, hallenden Arbeitszimmer. Zwischen Aussortieren, Packen, Möbel rücken - damit der Raum für seinen Nachfolger schön wird - hat er Zeit für ein kleines Interview.
Peter, Du hast in den letzten 20 Jahren viel Zeit und Energie in die Ehe- und Familienpastoral gesteckt. Angebote entwickelt und durchgeführt wie Ein Tag für uns (Ehevorbereitung), Segensgottesdienste am Valentinstag, Du bist Beauftragter für Kitas, Mitbegründer von Familienzentren …
Was ist wichtig, damit die Liebe zwischen Paaren bleibt?
Drei Dinge fallen mir ein:
- Offen sein für Veränderungen in der Partnerschaft.
- Bereitschaft, auch unbekannte Wege mitzugehen.
- Liebe nicht als etwas Zufälliges, Romantisches zu sehen, sondern als etwas, wofür es sich lohnt "zu arbeiten", immer wieder.
Welche Haltung hast Du persönlich zum "Scheitern"?
Man macht keine Fehler, sondern Erfahrungen! In diesem Satz steckt meine Grundhaltung, dass Liebe nicht immer gelingen kann und dies zum Leben dazu gehört. Deshalb ist es mir stets wichtig mit allem Respekt und mit Wertschätzung Menschen zu begegnen, deren Lebensentwurf gescheitert ist.
Seit 2003 bist Du als Vertreter des kath. Dekanats in der Mitgliederversammlung des Trägervereins der Ehe-, Familien- und Partnerschaftsberatung Karlsruhe e.V. Seit 2017 hast Du einen der drei Sitze im Aufsichtsrat inne. Wenn Du zurückschaust, was ist wesentlich gewesen?
Ich habe immer gespürt, dass uns Mitglieder das echte Interesse verbindet, für Menschen in Karlsruhe und im Landkreis eine gute Lebens- und Beziehungsberatung anbieten zu können. Das Karlsruher Modell, die Beratungsstelle als Verein zu tragen, dessen Mitglieder die Kirchen, Kommunen und Frauenverbände sind, bewährt sich. Unser Miteinander ist geprägt von einem gemeinsamen Suchen nach guten Wegen, auch in schwierigen finanziellen Zeiten. Keiner hat boykottiert, sondern im Rahmen der eigenen Möglichkeit Verantwortung übernommen. Das war und ist klasse.
Lieber Peter, vielen Dank für dieses Interview und vor allem DANKE für Dein sehr engagiertes Mitdenken, fürsorgliches Nachfragen und solidarisches Mittragen in schwierigen Situationen. Ich und die Beratungsstelle werden Dich sehr vermissen. Wir wünschen Dir Neugierde, Gesundheit und liebevolle Überraschungen auf Deinen neuen Wegen - und wenn es mal allzu schwierig werden sollte, unsere Adresse kennst Du ja
Barbara Fank-Landkammer (Juni 2022)