Der kleine Umweg
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Während die eine Hälfte meines Gehirns noch über den vergangenen Arbeitstag und anstehende berufliche Projekte nachdenkt, stehe ich mit der anderen Hälfte schon in der Küche und überlege, welches schnelle Abendessen ich mit einem weinenden Kind auf dem Arm gekocht bekomme, das allen schmeckt und außerdem noch ein paar Vitamine enthält. Und wundere mich darüber, warum meine bessere Hälfte so schlecht gelaunt ist - obwohl sie doch einen entspannten Nachmittag mit den Kindern hatte. Und wieso muss ich jetzt schon wieder kochen?
An manchen Tagen hilft gegen diesen Stress "der kleine Umweg". Ein paar Schritte, die ich zu Fuß gehe, idealerweise durch einen Park oder einen Garten. Möglicherweise muss ich eh ein paar Schritte gehen, weil es nahe an der Wohnung keinen Parkplatz gibt - oder ich laufe erst einmal um den Block, bevor ich reingehe. Diesen kleinen Fußweg benutze ich, um gedanklich meine Berufsarbeit abzuschließen. Oft hilft es, die wichtigsten offenen Fragen und Projekte durchzugehen und mir bewusst zu machen, dass ich morgen an ihnen weiterarbeiten kann.
Und dann - immer noch gehend - überlege ich, was könnte mich zuhause erwarten? In welcher Stimmung werden die Kinder sein? Und in welcher meine*e Partner*in? Welche Aufgaben stehen an - und worauf freue ich mich eigentlich?
Vielen Menschen hilft dieser kleine Umweg, um entspannter zuhause anzukommen und aufmerksamer auf den Rest der Familie reagieren zu können.
Probieren Sie es doch einmal aus
Ulrich Beer-Bercher