Sagen Sie seltener DU ...
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Denn solche können oder sollten wir oft in unseren Beziehungen zum Ausdruck bringen. Sie haben mit Anerkennung und Wertschätzung zu tun und lösen in uns Wärme, Freude, Sicherheit aus.
Die DU-Botschaften in diesem Text haben mit dem anderen Ende des Spektrums zu tun, sozusagen mit der "dunklen Seite": "DU bist so faul, du kannst nicht einmal die Spülmaschine aufräumen!" "DU hörst nie was ich sage!" "DU bist einfach nur egoistisch!"
Negative DU-Botschaften enthalten oft eine Kausalität: Du machst das so bzw. nicht so und deshalb geht es mir schlecht. Dies löst beim anderen Schuldgefühle aus und vermittelt den Eindruck, die Verantwortung läge nur bei ihm. Es wachsen Gefühle von Wut und allein gelassen sein.
Eine typische Antwort darauf ist: "Wie immer ich es mache, ich mache alles falsch!" Der Selbstwert wird geringer, die Resignation nimmt zu. Die Dynamik der Paarbeziehung gerät aus der Balance, eine Kooperation ist nicht mehr möglich.
DU-Botschaften tragen häufig zu Eskalation bei. Ein Vorwurf folgt dem anderen. Wer sich attackiert fühlt, greift selbst an. Dabei wird verallgemeinert. Aus manchmal wird immer, nie, ständig - Aussagen, die wir nicht mehr revidieren können.
Gleichzeitig sagen die Sätze nichts über mich, meine Gedanken und Gefühle aus. Der andere kann also gar nicht verstehen, warum ich mich so aufrege. Häufig stehen dahinter Bedürfnisse nach Unterstützung, Trost, gesehen und ernst genommen werden …
Was könnten wir besser machen?
- Wir können zunächst spüren, was will ich wirklich? Was ist mein Bedürfnis?
- Wir können sagen, dass uns das jetzt schwer fällt darüber zu reden, aber es wäre uns wichtig.
- Wir können eine(!) Situation als Beispiel nehmen und anhand dessen erklären wie ich mich dabei fühle und was ich mir wünsche.
- Wir können darauf verzichten, dem/der anderen zu predigen, was er oder sie tun soll. Stattdessen können wir fragen ob er/sie unsere Sichtweise versteht und zuhören was seine/ihre ist.
- Wir können uns klar machen, dass bei jedem Streit beide Beteiligte eine Verantwortung haben und beide erste Schritte zur Entspannung gehen können.
- Wir können uns entschuldigen, wenn der/die andere "Blitzableiter/in" war.
Valeria Madrid / Barbara Fank-Landkammer