Wenn das mit dem Sex nicht besser wird
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Drohungen lassen die Liebe nicht wachsen. Mit seiner Aussage setzt Jan Nora massiv unter Druck. Leider führt das nicht zu mehr Nähe und Intimität, sondern verhindert sie eher.
Wahrscheinlich steckt hinter Jans Äußerung aber auch große Verzweiflung, weil seine zurückliegenden Annäherungsversuche auch nicht zum Ziel geführt hatten. Nun soll diese Androhung endlich etwas in Bewegung setzen. Doch das Gegenteil ist der Fall.
In fast allen Beziehungen hat eine/r der beiden Partner/innen häufiger den Wunsch nach Sex als der andere. Oft bestimmt der/die Partner/in mit einem schwächeren Verlangen die Häufigkeit der sexuellen Begegnung. Oft zieht sich der andere dann irgendwann frustriert zurück, um weitere Ablehnungen zu vermeiden. So kommt es noch seltener zum Sex - und die Unzufriedenheit wächst.
Helfen könnte ein offenes Gespräch über Jans und Noras unterschiedliche Bedürfnisse und Wünsche: "Wenn wir so wenig Sex miteinander haben, fühle ich mich abgelehnt und frage mich, ob du mich noch willst." Oder: " Um mich auf dich einlassen zu können, hilft mir, wenn ...". Wenn beide bei sich bleiben, bei ihren Gefühlen, ohne den anderen anzuklagen oder zu beschuldigen, entsteht gegenseitiges Verständnis und Nähe.
Gespräche über Sex gelingen am besten, wenn das "Drumherum" stimmt: Nähe im Alltag, ein Kuss nicht nur im Vorübergehen, vertrauensvoller Austausch über Themen, die uns beschäftigen, gute Körperhygiene, Humor, Entspannung. Und dann brauchen wir auch Zeit und Ruhe: Sex-Gespräche funktionieren nicht zwischen Tür und Angel oder wenn man todmüde ist.
Wichtig ist, nicht zu vergessen, dass es in allen Beziehungen Phasen mit weniger Sex gibt - und solche mit mehr… ;-)
Barbara Fank-Landkammer/Ulrich Beer-Bercher
*Name geändert